Donnerstag, 20. September 2012

Ein Wetter zum einigeln...

Langsam wird es ungemütlich.

Nicht einfach 'verregneter Sommer' ungemütlich sondern 'Nix zu essen, keine Wohnung und so kalt dass sich einem die Stacheln aufstellen'-kalt.

Was vielen Leuten nicht bekannt ist, es gibt zwei Igelarten in Deutschland.
Der Weissbrustigel ist vom Aussterben bedroht, manche sagen er sei es schon.
Wie der Name schon sagt kann man ihn an der hellen Unterseite erkennen.


Wenn es um die Igelfütterung geht mögen viele Leute sagen..

"Ach das sind doch Wildtiere, wenn wir eingreifen und sie füttern findet keine natürliche Auslese statt"

Oder auch:

"Warum sollte ich geschwächte Tiere/Jungtiere oder imWinter herumlaufende Igel einfangen und pflegen= Natürliche Auslese!"

Leider so nicht zu sagen.
Das trifft nur zu wenn es sich um eine intakte Umwelt handelt.

Aber wann habt Ihr das letzte Mal einen Garten mit wilder Wiese, Fallobstbäumen, wildem Gestrüpp voller Beeren und Nüsse und jeder Menge Reisig gesehen?

So in etwa wie hier:


http://www.das-wilde-gartenblog.de/
 und
http://www.siggi0001.de/html/biotop_im_garten_bild_27.html

Hier hingegen findet der Igel(und andere Wildtiere) eher nichts
Auch genannt..moderner Garten.

http://www.frischer-windt.de/moderner-garten.htm

http://foto.mein-schoener-garten.de/Moderner-Garten-neu-foto-617-15.html


Diese Gärten mögen ihren Charme haben, für Wildtiere könnte hier aber auch genauso eine Betonwüste sein.


Aber auch der eher bekannte Familiengarten mit kurzem Rasen, gestutzten Rosen und Rabatten bietet ziemlich wenig.


http://www.rp-online.de/wirtschaft/ratgeber/der-familiengarten-1.2198467

Vor allem wenn noch kräftig Gift drauf gekippt wird. Dass Round up und Co nicht so harmlos sind wie von Monsanto gesagt, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein.

Eigentlich ja logisch dass etwas das ein Lebewesen umbringt, auch allen anderen schaden könnte.
Aber bei DDT und anderen Spritzmitteln wurde auch immer gesagt sie seien harmlos bis sich die Erkrankungen, Todesfälle und Umweltschäden nicht mehr unter den Rasen kehren ließen.




Genau das ist das Problem.

Gärten und selbst Felder und Wiesen sind kahl, ausgeräumt...nutzlos für Wildtiere.




http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Ein-absurdes-System-article421756.html


Feldhecken werden'bereinigt' Schutz und Nahrung verschwinden damit.
Sogar Feldränder werden mit Gift getränkt damit ja nichts anderes wächst ausser Gras.
Felder werden wie mit dem Staubsauger abgeerntet...innerhalb weniger Minuten ist alles weg und nur Erde bleibt zurück.

Früher fiel hierbei noch einiges an Getreide ab dass den Verlust der natürlichen Nahrung etwas wett machte.

Heute nicht mehr.

Ironischerweise bilden die Sträucher und Bäume an der Autobahn  oft die meiste Nahrung und Schutz für Wildtiere...

Und die natürliche Auslese trifft nicht mehr zu, leider.

Es gibt oft gerade soviel Nahrung dass die Igel ihre Jungen groß kriegen, zum Winterspeck anfuttern fehlt es dann.

Wiesen kurz gemäht, Felder abgeerntet, Hecken geschnitten, Gärten ordentlich leer.

Kräftige, gesunde Tiere verhungern so im Winter oder sterben im Winterschlaf weil keine Reserven zum aufheizen da sind, deswegen ist es wichtig jeden! Igel dem man helfen kann auch zu helfen.

Zu kleine, leichte oder  im Spätherbst, Winter und frühem Frühling  herumirrende Igel brauchen Hilfe.
Es sind keine genetisch schwachen Tiere sondern meistens Opfer unserer ausgeräumten Un-Kulturlandschaft.


Es ist auch kein großes Problem Igel selber zu überwintern wenn man keine Wildtierstation in der Nähe hat.

Auch das ist gut machbar ..wenn man ein Gartenhaus, einen sehr kühlen Keller oder einfach einen Balkon hat.

Igel die man so gesund gepflegt und die sich Winterspeck anfuttern konnten, können so in die Winterruhe verfallen und sobald es wärmer wird setzt man sie wieder ins Freie oder wenn sie in einem Gartenhaus waren, lässt man sie raus falls  sie kein Schlupfloch zum entkommen haben.

Eine gute Seite mit vielen Infos zum Thema Igel findet man hier:
Igel, Igel und nochmals Igel

Wichtig ist halt dass der Igel möglichst kühl aber geschützt gegen zu niedrige Temperaturen überwintern kann.
Eine extra Lage Laub oder Stroh über dem Igelhaus schadet nicht, zuwenig kann hingegen tödliche Folgen haben.


Als Wildtiere werden Igel übrigens vom Tierarzt kostenlos behandelt.
Es gibt also keinen Grund  sich blind zu stellen.

Am besten nimmt man die stacheligen Gesellen mit einem dicken Handtuch auf und setzt sie in einen Karton zum transportieren.


Wenn dem Igel soweit nichts fehlt und er ein Wurmmittel sowie etwas gegen äusserliche Parasiten bekommen hat, kann man genügend schwere Igel wieder in der Nähe des Fundortes frei lassen.

Für genauere Infos einfach dem oberen Link folgen...katzensichere Igelhäuser zum füttern und überwintern kann man gut selber bauen.

Ansonsten kann man eine Schale Nahrung  unter eine Palette stellen.

Diese ist zu niedrig für Katzen um bequem zu essen, Igel haben das Problem nicht.





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