Freitag, 28. Dezember 2012

Freitag-bedrohte Arten kurz vorgestellt

Der Schweinswal


pic by wikipedia



600 Schweinswale gibt es noch an der deutschen Küste.

Zwar werden bei uns nicht direkt Delphine gejagt um sie zu essen, doch trägt die Fischerei zusammen mit der Lärmverschmutzung dazu bei, dass diese Walart bei uns  verschwinden könnte.

Dass es anderswo noch Populationen gibt, löst das Problem des Aussterbens nicht wenn der Lebensraum der Tiere nicht erhalten werden kann.
Denn einerseits können sich so keine neuen Individuen ansiedeln, sie werden auch mehr oder weniger unabsichtlich getötet und die genetische Vielfalt innerhalb der Art nimmt ebenfalls ab.


Netze unterscheiden nun einmal nicht zwischen den Tierarten die in die Maschen geraten, wirklich sichere Netze gibt es nicht sobald diese eine bestimmte Größe überschreiten.

Das Label 'delphinfreundliche Fischerei' ist so gesehen einfach nur Markenschwindel.

Was den Schweinswal vor allem bedroht sind auch die Fangflotten die hinaus fahren um Fische für die Fischmehlproduktion zu fangen.

Es wird damit argumentiert dass ja nur unwichtige Fische, welche der Mensch nicht verzehrt, gefangen und zu Fischmehl verarbeitet werden um damit z.b. Farmtiere zu füttern.

Doch diese unwichtigen Fische, die Mensch nie niemals nicht essen würde, sind eine wichtige Nahrungsquelle für andere Lebewesen.

In den letzten Jahren sind immer wieder scheinbar verhungerte Schweinswale an die Küste angetrieben worden.

Unter anderem weil die Sandaale, die Hauptnahrung der Schweinswale, die Hauptquelle für Fischmehl sind.
Die Fischflotten grasen den Grund ab wie Heuschrecken und den wilden Tieren bleibt somit nichts.

Mit ein Weg wie die technisierte Landwirtschaft  den Untergang wilder Arten fördert indem sie deren Nahrung an Tiere verfüttert die normalerweise nie solche Nahrung aufnehmen würden.

Eine weitere Bedrohung ist der Lärm, das Meer war noch nie so laut, wie wenn man direkt neben einer Autobahn wohnt oder einem Flughafen.
Da Wale mit Echolot arbeiten verwirrt das Echolot und die Antriebe von Schiffen die feinen Sinne der Tiere.
Alternativen gäbe es, doch wie so oft ändert sich nur unter Zwang etwas, freiwillig wird die Industrie kaum etwas für den Schutz der Umwelt tun, ausser ihr Prestige leidet zu sehr.

Die Anlage solcher Wellenkraftwerke bzw Windparks inmitten des Meeres, ist auch halbausgegorenes Herumgemukke dass man durchsetzen will bevor man alle Fehler ausgebügelt hat nur um danach dumm dazustehn.


Die Lärmverschmutzung ist vermutlich auch dass, was viele Walherden an den Küsten stranden lässt und auch Herden auseinander reisst da sich die Tiere gegenseitig in dem Durcheinander aus Schall verlieren.

Lärm macht krank, nicht nur den Mensch. Gestresste Tiere fallen Krankheiten schneller zum Opfer, verwerten ihre Nahrung schlechter oder nehmen weniger auf und magern ab.


Der Seeadler



pic by wikipedia

Der Seeadler war eine der Arten die in Deutschland lange verteufelt wurden. Als Konkurrenz für Jäger, Fischer, sogar für Hirten weil sie Schafe und Kälber gefressen hätten, sogar als Kinderfresser wurden die Adler hingestellt.


Doch auch wenn die Jagd auf den Seeadler mittlerweile eingestellt ist, bedroht die Jagd immer noch diesen Vogel.

Das Problem ist die Bleimunition die tonnenweise, hochgiftig Jahr für Jahr in die Umwelt geblasen wird.

Obwohl die ungiftige Alternative (bisher)keine nachgewiesenen Nachteile hat, beharren, wie so oft, viele Jäger auf veralteten Verhaltens- und Ansichtsweisen.

Gerade im Winter sind viele Tiere auf Aas angewiesen, auch Seeadler.

Viele Tiere die mit Bleimunition gejagt werden und nur angeschossen werden, verenden später an der Bleivergiftung.

Die Greifvögel verzehren diese Tiere, nehmen das Blei mit auf und sterben elend an diesem.

Oft sind die Tiere die man findet, trotz aller Bemühungen nicht mehr zu retten.

Dass die Jägerschaft trotz allem an der Bleimunition festhält, sollte zeigen dass es den meisten Jägern nicht um den so viel zitierten Umweltschutz und Naturverbundenheit geht, sondern nur um das Töten von Tieren und es ihnen egal ist wenn dabei bedrohte Arten umkommen.

Die wenigsten Jäger interessiert es scheinbar, wie sich ihr Verhalten auf die Natur auswirkt, leider.

http://www.bz-berlin.de/bezirk/zehlendorf/weibchen-kaempft-gegen-bleitod-article376963.html

http://www.nabu.de/themen/jagd/bleimunition/10623.html

120 Tonnen Blei werden jedes Jahr verballert, dass hierbei nicht alles im Tierkörper landet bzw viele Tiere nur angeschossen werden wenn man in einen Schwarm auffliegender Vögel schießt, ist logisch.

Selbst für den Mensch besteht bei Wildbret und den Bleispuren darin Gesundheitsgefahr, umso mehr dann für Tiere welche keine Bleikugeln aus dem Fleisch klauben bevor sie es verzehren.

Dass viele Jäger dann noch zynisch, spottende Worte fallen lassen spricht eine deutliche Sprache wie es um einen Großteil dieser Personen und ihrer Mentalität steht.


Das es ja nicht soviel Blei wäre, es eh in der Natur käme und noch von anderer Seite in die Natur kommt, wie ein Seeadler denn Blei aufnehmen könnte, damit wird gerne die Bleimunition verteidigt.

Ich frage mich warum wenn es doch genauso gute, bleifreie Munition gibt?

Seeadler nehmen das Blei durch angeschossene, verendete Tiere auf was auch durch die 'verluderten' Tiere und Röntgenuntersuchungen nachgewiesen wurde.

Jäger mögen zwar ihre erlegten Tiere ausweiden und mitnehmen, dass es gerade bei Bleischrot aber viele 'Kasualitäten' gibt die erstmal einige Zeit weiterleben bevor sie an der Vergiftung sterben, wird nicht gerne zugegeben.

http://www.jagdforum24.eu/Forum/index.php?page=Thread&threadID=7731&pageNo=1

Was ich damit sagen will - die paar Schrotkörner die wir in die Landschaft streuen sind unmaßgeblich. Wird aus dem Boden gewonnen und wir verteilen es nur wieder zurück dahin wo es herkommt.

Grüße Keiler
Warum dies erst seit ca. 5 Jahren ins breite Blickfeld der Öffentlichkeit gerät?
Genauso wie andere Dinge, wird schon Jahre vorher von Forschern und Umweltschützern gewarnt und erst nach etlicher Zeit gerät es dann an die breite Öffentlichkeit..das war bei DDT, Contergan und die Gefahr durch das Rauchen von Zigaretten genauso, es dauerte Jahre bevor die Forscher sich Gehör in der Bevölkerung verschaffen konnten.

Studien zu der Giftigkeit von Bleimunition und der Möglichkeit der Todesursache von Seeadlern, gab es schon 2000, veröffentlicht 2004, sowie Forschungen veröffentlicht 2006 und 2008

Kenntner, N., G. Oehme, D. Heidecke & F. Tataruch 2004: Retrospektive Untersuchung zur Bleiintoxikation und Exposition mit potenziell toxischen Schwermetallen von Seeadlern Haliaeetus albicilla in Deutschland. Vogelwelt 125: S. 63-75.
 A. Trinogga und O. Krone 2008: Wundballistik gängiger bleihaltiger und bleifreier Büchsengeschosse. In: O. Krone: Bleivergiftungen bei Seeadlern: Ursachen und Lösungsansätze. Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Berlin, ISBN 978-3-00-025829-9: S. 8-20.

T. Langgemach, N. Kenntner, O. Krone, K. Müller, P. Sömmer 2006: Anmerkungen zur Bleivergiftung von Seeadlern (Haliaeetus albicilla). Natur und Landschaft 81, Heft 6: S. 320-325

Aber...geforscht wird daran schon seit 1996

->   http://www.seeadlerforschung.de/



Und trotz der 'Natürlichkeit' von Blei, welche die Jäger zitieren, welche sie nur der Erde zurückgeben, gibt es seltsamerweise trotzdem Fälle von betroffenem Wild im Handel dass man nicht zum Verzehr freigeben kann.

Warum denn wenn Blei so natürlich ist?

http://www.jagdforum24.eu/Forum/index.php?page=Thread&threadID=7595&s=bc6455238c369c1b3f0e3affb7b04708df8f92a4

Man muss sich also fragen warum die arme, missverstandene und geächtete Jägerschaft so hartnäckig an Bleimunition festhält, trotz der ungefährlichen Alternativen, und die 'nur' 120 Tonnen Blei, die garnicht ins Gewicht fallen, nicht aufgibt.

http://www.jagdforum24.eu/Forum/index.php?page=Thread&threadID=7491&s=bc6455238c369c1b3f0e3affb7b04708df8f92a4

Wenn sie wirklich nicht ins Gewicht fällt, warum hängt man denn dran als wäre es sehr gewichtig?

Aber andererseits kann man auch froh sein dass ein Großteil der Jägerschaft sich nicht informiert bevor sie über etwas wettern, so ist es einfacher sie zu widerlegen und ihnen zu zeigen dass sie nur an etwas festhalten ..weil halt...

Weil es schon immer so war, weil es bewährt ist, weil das der Vater/Großvater schon immer so gemacht hat und die betroffenen Jäger sich dann als missverstandene Opfer hinstellen denen die Seeadlerliebhaber an den Pelz wollen, natürlich völlig grund- und haltlos.

Auch interessant dass scheinbar hier wenig Ahnung von Chemie und Biologie besteht oder dass Blei nicht einfach so leicht aufnehmbar im Grund vorkommt bzw die Giftigkeit eines Stoffs auch von seiner Bindung abhängt.

Deswegen kann man Amalgan trotz seines Gehalts an giftigen Bestandteilen relativ gefahrlos als Füllung verwenden, wohingegen die einzelnen Bestandteile z.B. als Salz leicht aufnehmbar und teils hochgiftig sind.

Dass Blei, wie viele andere Metalle, nur an wenigen Stellen gehäuft, tiefer unter der Oberfläche  vorkommt und meist gebunden ist und nicht als leicht reaktiver Bleischrot von Tieren aufgenommen werden kann, scheint einigen Personen auch unbekannt, gar unlogisch zu sein.

Sollten die Jäger also wirklich der Erde ihr Blei wiedergeben wollen, tun sie es so auf die völlig falsche Art.

Wenn es ihnen aber wirklich so wichtig wäre das Blei zurückzugeben, sollten sie es einfach nicht verwenden damit es nicht ausgegraben, aufbereitet und als Bleimunition verkauft werden muss.
Das wäre am allereinfachsten.


Auch die Autoindustrie ist an bleifreiem Sprit nicht zugrunde gegangen,die Jägerschaft wird es auch nicht an bleifreier Munition.
Obwohl sie ja mächtig Angst davor zu haben scheinen.

Sicher mag die Industrie an anderer Stelle auch ein großer Verschmutzer sein, doch dass als Grund zu nehmen weiterhin auf eine giftige Alternative zu beharren und tonnenweise zu benutzen, ist einfach unvernünftig.

Nur weil einer  Schlechtes macht, muss man es nicht auch tun, oder? Nur weil mein Nachbar sorglos Öl im Gulli entsorgt, heisst das nicht ich bin damit auch entschuldigt und könnte es genauso machen.

Scheint aber die Rechtfertigung bei Bleimunition zu sein.

Vor allem weil sich die Jägerschaft damit nur weitere Feinde macht statt sich zu überlegen was das intelligentere Vorgehen wäre.

Hingegen verlieren sie mit ihrem sturen, unnötigem Beharren nur...man möchte im Scherz meinen dass die ganze Bleiaufnahme durch das verzehre Wildbret scheinbar doch  einen Einfluss auf die Hirnleistung der Jägerschaft hat.

Einen vernünftigen Grund sich stur zu stellen, die Leute gegen sich aufzubringen wenn sie sich auch als vernünftig, einsichtig und besorgt zeigen könnten, gibt es zumindest nicht.

Das Bild vom Jäger bzw der Jägerschaft verschlechtern die betreffenden Leute mit ihrem Verhalten hingegen nur selbst.




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