Dienstag, 27. November 2012

Des Menschen liebstes Hobby, Hass projezieren.

http://www.derwesten.de/panorama/polizei-schaeferhund-beisst-sechs-spielende-kinder-id7329405.html


Wäre es kein Polizeihund gewesen und kein Schäferhund wären die Schlagzeilen wohl eher so gewesen:

Bestie fällt Kinder an.

Agressives Hundemonster richtet Blutbad an

Killerbestie rennt Amok



Geschmückt mit dem Bild eines zähnefletschenden, geifernden Hundemauls.

Zähnezeigende Hundebestie

So wird halt Presse gemacht, reisserisch, meinungsmachend, verdammend.

Dass ein Schäferhund etwa 10 mal so oft zubeisst wie ein Bullterrier..ups...aber ist ja kein Kampfhund...

Aber es macht sich halt nicht so gut rassistisch(weil Hunderasse) gegenüber des Deutschen liebste Rassen zu werden.

Zu den wirklichen Beissbestien gehören laut Statistik Schäferhund, Dackel, Golden Retriever  und Terrier...nicht Staff..nein, der süße, kleine, weisse Zwerg aus der Cäserwerbung in etwa...

http://www.welpenschule.ch/bissstatistik08.html


Als die zwei Schäferhunde eines bekannten Rocker-Motorradbande-Chefs Amok liefen und Leute gebissen haben verschwand das ziemlich schnell wieder aus den Medien.

Warum schrie da keiner Zeter und Mordio zwecks einer beisswütigen Killerrasse von Hunden die man schnellstens auszurotten habe?

Komischerweise scheint bei Schäferhunden jeder Hinz und Kunz zu verstehen dass es eben nicht an der Rasse liegt sondern am Halter.


Rassismus in schönster Form.

Wären die Rockerhunde irgendwie bullterrierartig gewesen würde man jetzt noch darüber reden und auf der Rasse herumhacken und wie liderlich, widerlich, gefährlich  besagte Rasse ist und alle Hunde dieser Rasse schlecht wären.

Hätte ein Bullterrier 7 Kinder angefallen, das wären Schlagzeilen gewesen, und was für welche!

Bei Schäferhunden und anderen 'guten' Rassen fehlen die reisserischen, zähnefletschenden, schäumenden Bilder und die dazu passenden Schlagzeilen.
Da fällt auch auf dass dann der Halter eher ins Gericht genommen wird, nicht die Rasse.

Warum gibt es hier keine Gleichberechtigung?


Es ist das bewährte Bild dass der Mensch einfach etwas hassen und verdammen muss. Der Sündenbock der bei einer jährlichen Zeremonie verprügelt, misshandelt und aus der Stadt gejagt, gehängt oder ertränkt wurde, hat sich zum Sündenhund gewandelt...unter anderem.


Schwarze Katzen, Krähen, Kinder, Arbeitslose  und so weiter.

Scheinbar kommt der Mensch einfach nicht ohne Etwas oder jemanden aus dem er alle möglichen schlechten Eigenschaften und Absichten unterschieben und  richtig schön hassen kann.

Wo da die Menschlichkeit im Menschen bzw das humane steckt?

Kann der Mensch überhaupt ohne ein Hassobjekt auskommen oder seinen Verstand wirklich rational benutzen?

Scheinbar nicht, ansonsten gäbe es keine vernünftige Erklärung dafür warum der Mensch eine ganze Gruppe bzw Rasse für die Taten Einzelner  hinhängt.

Und oftmals auch die, die nicht wirklich eine Chance hatten.

Klar ist es tragisch  was passiert ist...zumindest wird diesmal der  Hundehalter und nicht nur der Hund an den Pranger gestellt.
Wobei mich wirklich interessieren würde, was passiert da verdammt nochmal in der Ausbildung dass ein Hund so austickt?

Dass ist etwas was mir wirklich Sorgen macht, nicht das erste Mal das ein Polizeihund jemanden angefallen hat.

Ist es der Stress der Ausbildung dem manche Hunde einfach nicht gewachsen sind?
Man weiss ja dass z.B. bei Blindenhund nur ein geringer Prozentsatz der ausgewählten Hunde auch wirklich den Ausleseprozess  bis zum Ende übersteht und dann ausgebildet wird.

Wie ist das jetzt bei Polizeihunden?

Und wieso ticken z.B. nicht auch Rettungshunde aus, ist es vielleicht wirklich etwas das in der Ausbildung schief läuft und nicht nur der Stress?

Leider gibt es überall Leute die ihre Macht missbrauchen und dass Polizeihunde von ihren Menschen misshandelt werden kam auch schon vor..manche Menschen fühlen sich halt nur groß und stark wenn sie sich an jemand anderen auslassen können...

Nur was war hier der Fall?

Soweit wie man es hört hat der Hund vorwiegend Beine und Hüfte angegriffen..bei dessen Größe und der der Kinder, hätte dieser auch locker in den Hals beissen können oder das Gesicht.

Hier zweifle ich daran dass der Hund wirklich unabwendbar bösartig ist oder gehandelt hat..wollte er die Kinder stoppen, dachte erdie spielenden Kinder attakieren sich gegenseitig?

Seltsamer Gedanke, aber wäre der Hund wirklich bösartig gewesen, wäre zumindest eines der Kinder tot..

Sicher ist dass der Hund auf keinen Fall in den Polizeidienst darf und dass man herausfinden muss wie es dazu kam...und ob vielleicht etwas in der Ausbildung nicht koscher gelaufen ist.


Auch Jagdhunde die zum töten abgerichtet werden, geraten in die Schlagzeilen weil sie Haustiere zerreissen oder Leute anfallen..leider geht das genauso unter wie der Schäferhund der in der Beißstatistik ganz oben steht.

Der Hund sollte nicht für den Fehler des Menschen bestraft werden.

Leider sieht man wie bei Lennox, dass ein Hund nur 'falsch' aussehen muss damit man ihn umbringt.

Wie es hier ausgeht, keine Ahnung..ich hoffe nur dass hierbei mit dem Tod des Hundes nicht wieder alles unter den Teppich gekehrt wird und für die Ausbildung und vor allem auch die Ausbilder sowie die Auswahl der Hunde, strengere Kritieren geschaffen werden.

Auch ein Hund der auf das Zupacken und Ausschalten  von Mensch und Tier trainiert wird, fällt nicht einfach so jemanden an..sofern er respektvoll und ohne negative Beeinflussung trainiert wurde und man nicht einen Hund wegen seiner Rasse, sondern wegen seines starken Wesens auswählt, dass den Stress aushält und nicht irgendwann austickt.










1 Kommentar:

  1. Glücklicherweise ist es den Medien bislang nicht gelungen wieder so eine allumfassende Anti-Viech Kampagne aus den paar Angriffen zu basteln wie vor ein paar Jahren.
    Dass hier und da Hunde zubeißen ist leider nunmal unvermeidbar. In den meisten Fällen ist das aber wie du schon sagtest nicht der Fehler der Hunde sondern der Halter.
    Und das ist meiner Meinung nach auch der Grund warum in der Beißstatistik Golden Retriever, Dackel und Westi ganz vorne mit dabei sind. Diese Hunde sind in deutschen Wohnzimmern nunmal häufiger und gerade bei kleinen Hunden glauben offenbar viele, dass Erziehung überhaupt nicht notwendig ist (Marke "Ich kann doch nicht... der arme Kleine."). So kommts dann, dass die kleinen Kläffer kleine Beißer werden.
    Und dem Idioten der so erfolgreich das Gerücht verbreitet hat, dass Golden Retriever die idealen Familienhunde sind sollte man heute noch eine dafür reinhauen.
    Der Schäferhund zählt nicht als idealer Familienhund, aber wie sein Name schon sagt ist es eine Rasse die nicht zum Kuscheln sondern zum Arbeiten gezüchtet wurde. Ein Schäferhund ohne Aufgabe kann ganz schön nervös werden.

    In diesem speziellen Fall in dem es um einen Polizeihund geht ist für mich wirklich denkbar, dass er das Spielen der Kinder falsch interpretiert hat, oder aber sie haben ihn bedrängt. Sicher ist für mich, dass ers nicht besonders ernst gemeint haben kann, denn ein Hund weiß genau wie jedes andere Raubtier, dass man wenn mans ernst meint nicht in den Körper beißt sondern in den Hals.

    Das Allerletzte find ich jedoch die übliche Vorgehensweise in solchen Fällen einen Hund meistens einzuschläfern. Das hat schon was von Todesstrafe, denn auch Hunde sind resozialisierbar, vielleicht sogar besser als Menschen.

    AntwortenLöschen