Freitag, 12. Oktober 2012

Was macht ihr denn so?

Ja, stimmt..darüber steht hier eigentlich noch nicht viel.

Also..wir, als freiwillige Helfer bauen Nisthilfen vom Vogel, zum Siebenschläfer bis zum Igel.

Aus Holz kennen dass ja die Meisten.
Machen wir auch welche, das Hauptaugenmerk liegt aber auf Holzbeton.


Was genau ist das?

Eine Mischung aus Zement und feinem Sägemehl das klimaausgleichend wirkt, atmungsaktiv ist, leichter als Beton aber stabiler als Holz.

Wenn also der Zahn der Zeit bzw der Schnabel des Spechts daran arbeitet, hält das ein Jahrzehnt länger als Holz..durchschnittlich.

Spechte brechen hin und wieder normale Holzkästen und Naturnester auf um sich einen Snack zu holen, bei Holzbeton nicht, das tut am Schnabel weh.

Holzbeton, da braucht man eine Form.
Für kleine Dinge reicht was zum draufformen wo man den Brei draufklatscht.

Für große Dinge wie eine Igelhöhle  braucht man eine Innen- und eine Außenform, sonst fällt es zusammen wie  ein Souffle.

Wenn das dann mal fest geworden ist kann man ausschalen und voila...auf die Igelhöhle kann man sich sogar draufstellen, oder setzen, oder als Gartentisch benutzen.


Aber jetzt erstmal die Bilder.


Dass da war der erste erfolgreiche Durchlauf, mit Leinölfarbe wetterfest gestrichen.

Leinölfarbe ist neben Kalkfarbe das einfachste und umweltfreundlichste was man tun kann.
Und sehr haltbar.
Leinöl hat den Vorteil sehr tief zwischen die Holzfasern dringen zu können, verharzt dann und bildet eine wetterfeste Schicht über die man ohne große Vorbereitungen immer wieder drüberstreichen kann.

Ein Teil Leinölfirnis, 3 Teile Pigmentpulver.
Klümpchenfrei verrühren und streichen..fertig.
Bei dem Verhältnis von Leinöl(firnis) und Pigment deckt das auch beim ersten Anstrich.


Rauchschwalbennisthilfe, bzw auch geeignet für Spatzen, Haus- und Gartenrotschwanz, Zaunkönig und Amseln


Igelhöhle:

Der Vorteil von Holzbeton ist dass der Igel einen wirklich sicheren Unterschlupf hat.
Sucht er sich diesen im Laub oder unter Sträuchern kommt es schon mal zu tragischen Unfällen mit Rasenmähern, Heckenschneidern und anderem Gerät.

Ausserdem kann man sie beliebig anmalen, Blumentöpfe drauf stellen zur Deko und  wenn man im Frühjahr den Laubhaufen wieder weg haben will ist der Igel trotzdem geschützt.

Einfach Holzwolle, Kokosfaser oder Stroh und Laub hineinfüllen, schon ist es fertig.
Da kann Frau Igel im Sommer ihre Jungen aufziehen und den Winter verschlafen.
Im Winter würden wir rein zur Sicherheit empfehlen das Fallaub drüber zu häufeln und mit Astschnitt sicher zu beschweren.

Trägt über 100 Kilo Last.



Ah die neue Charge Nisthilfen...



Ausgeschaalt aber noch nicht fertig bearbeitet.


Da wir mit Materialspenden arbeiten sind keine zwei Nisthilfen gleich. Manchmal ist es auch frustrierend da man dadurch langsamer vorankommt oder z.b. bei Spezialnistkästen eventuell keine geeigneten Bretter hat oder viele schmale nehmen muss.

So einen Frustfall seht ihr hier, den Mauerseglerkasten

Das schöne knallgelb ist übrigens Leinölfarbe mit Erdpigment.

Der Nistkasten wird direkt unter dem Dach in die Schräge eingepasst, vier Nistkästen für den Koloniebrüter Mauersegler.
Das hier der Einschlupf schon wegen der Schräge sehr niedrig liegt, ist ideal für den Mauersegler.

Hinter diesem Vogel muss man nicht hinterherputzen, die räumen selber auf.

Unter dem Kasten seht ihr übrigens die Teile auf welche die Holzbetonnester für Schwalben aufgeformt werden.

Bis wir die richtige Mischung und Bauweise fertig hatten vergingen etliche frustrierende Monate und auch jetzt sind wir noch am rumprobieren wie man es verbessern kann.

Und hier nochmal die erste Charge ganz am Anfang, nach dem Ausschalen aber noch nicht bearbeitet.


Mit allem drum und dran, vom Formen bis zum letzten Anstrich und Abschleifen hat man dann für jedes einzelne Nest etwa eine Arbeitsstunde eingesetzt.

Das macht den Preis von etwa 20 Euro pro professionellem Nest (Firma Schwegler) verständlich.














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